Christian Schad Museum
Das Christian Schad Museum in Aschaffenburg ist weltweit der einzige Standort, der alle Schaffensperioden des „Meisters der neuen Sachlichkeit“ in einem Haus präsentiert.
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Der Künstler
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Christian Schad (1894-1982) zählt zu den bedeutendsten Protagonisten der Moderne. Sein Leben ist mit Zentren der europäischen Avantgarde verbunden: Zürich, Genf, Rom, Wien und Berlin. Es reflektiert exemplarisch die Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts von Dada, Expressionismus und Neuer Sachlichkeit bis zum Magischen Realismus nach 1945.
Die Fotografie ohne Kamera, die Schadographie, begründete neben den „Ikonen“ der Neuen Sachlichkeit seinen Weltruhm. Das Christian Schad Museum in Aschaffenburg stellt ab Juni 2022 die Künstlerpersönlichkeit und das Werk im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen vor.
1942 kam Christian Schad für lukrative öffentliche und private Aufträge nach Aschaffenburg. Als sein Berliner Atelier im Bombenkrieg zerstört wird, rettet seine spätere Ehefrau Bettina die Kunstwerke in einer spektakulären Aktion und bringt sie zu ihm. Aus einem Provisorium wird ein vier Jahrzehnte währender Aufenthalt.
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Die Sammlung
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Mehr als 3.200 Werke umfasst der Nachlass, den Schads Witwe Bettina in die Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg überführt hatte.
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Die Stiftung
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Die Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg ist eine unselbstständige, nicht rechtsfähige Stiftung in der Verwaltung der Stadt Aschaffenburg. Sie wurde auf Initiative der Witwe des Künstlers, Bettina Schad (1921-2002), im Jahr 2000 gegründet und umfasst den gesamten privaten und künstlerischen Nachlass, darunter mehr als 3.200 Werke aller Gattungen und Epochen. Die Stiftung verfolgt ihrer Satzung gemäß das Ziel, durch Forschung, Vermittlung und gezielten Zuerwerb von Werken das Schaffen Christian Schads aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Seit 2008 gibt die Stiftung das Werkverzeichnis des Künstlers in deutscher und englischer Sprache im Wienand Verlag Köln heraus. Die Bände werden von ausgewiesenen, externen Fachleuten erarbeitet. Bereits erschienen sind: Malerei (2008) und Fotografie (2012). 2018 folgte der 3. Band, „Schadographie“. Das Gesamtprojekt ist auf fünf Bände angelegt.
Die Stiftung hält die weltweiten Bildrechte am Werk Christian Schads und wird darin vertreten durch die VG Bildkunst.
Regelmäßig unterstützt die Stiftung Ausstellungsprojekte durch Leihgaben und beantwortet wissenschaftliche Fachanfragen. Expertisen werden nicht erstellt, Schätzungen werden nicht vorgenommen. Externe Forschungsarbeiten basieren auf den Beständen des umfangreichen Schad-Archivs, das seit 2009 wissenschaftlich erschlossen wird. Die Inventarisierung des Kunstbesitzes ist abgeschlossen.
Die inhaltliche Arbeit der Stiftung ist bei den Museen der Stadt Aschaffenburg angesiedelt. Die Administration erfolgt über das Kulturamt der Stadt. Einziges Organ der Stiftung ist der Beirat, dem derzeit Prof. Dr. Carl-Heinz Heuer (Vorsitz), Dr. Heinrich Binder und Stephan Schiller angehören.