Kulturweg Aschaffenburgs Schrittmacher
Der Aschaffenburger Stadtteil Damm liegt zwischen Aschaff und Bahnlinie. Beides hat den Ort, der von 1819 bis 1901 eine eigenständige Gemeinde war, entscheidend geprägt. Entlang der Aschaff drehten sich über Jahrhunderte die Mühlräder – von der Aumühle bis zur Papiermühle. Die Aschaffbrücke in der heutigen Dorfstraße ist seit 1595 belegt und diente der Verbindung Aschaffenburgs nach Gelnhausen.
Hier stand die Herrenmühle, die älteste Dämmer Mühle aus dem 12. Jahrhundert. Ab 1827 produzierte in den Gebäuden die bekannte Dämmer Steingutfabrik, die unter dem Leiter Daniel Ernst Müller in den 1830/40er Jahren ihre Blüte erlebte. In der Zeit der Industrialisierung entwickelten sich aus den zahlreichen Mühlen entlang des Baches Firmen und Betriebe. Mit seiner verkehrsgünstigen Lage wurde Damm im 19. Jahrhundert zu einem pulsierenden Gewerbestandort.
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Kulturweg Aschaffenburgs Schrittmacher
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Der Kulturweg startet an der Kirche St. Michael und führt entlang der Aschaffauen zur ehemaligen Papiermühle. Von dort aus gelangt man zum Schönberg oder Galgenbuckel, früher die Gerichtsstätte Aschaffenburgs. Am Dämmer Friedhof sind Persönlichkeiten aus dem Dämmer Leben zu finden. Über einen Bogen durch den Ort mit Stationen zu Verkehr und Gewerbe an der Bahnlinie erreicht man das Hochkreuz und die Kirchen St. Josef und St. Paulus, bevor der Weg zurück an die Aschaff mit den Dämmer Mühlen führt. Der Rundweg ist etwa 7 Kilometer lang und weist am Schönberg einen Höhenunterschied von ca. 30 Metern auf.
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Stationen
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- Start an der Michaelskirche
- Herrenmühle
- Am Galgenbuckel
- Dämmer Friedhof
- Verkehr und Gewerbe
- Mühlen in Damms Osten
- Aumühle (Außenstation)
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Die Europäischen Kulturwege
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Mit dem Projekt der europäischen Kulturwege wird die Landschaft vor der eigenen Haustür in den Mittelpunkt gerückt. Jede Kulturlandschaft weist Besonderheiten auf und kann eine spannende Geschichte erzählen. So wird mit dem Kulturwegeprojekt an Vergangenes erinnert, Neues entdeckt, Unsichtbares sichtbar gemacht und bisher Alltägliches zum Besonderen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden auf den Tafeln der Kulturwege visualisiert und lassen sich erwandern. Auf einem Kulturwege gibt es so nicht nur für BesucherInnen Spannendes zu entdecken, auch BewohnerInnen lernen ihren Ort mit neuen Blickwinkeln wahrzunehmen.
Zu jedem europäischen Kulturweg wird ein Folder mit allen wichtigen Informationen herausgegeben, den Sie auf Nachfrage beim ASP, in der Geschäftsstelle des Spessartbundes oder bei den örtlichen Tourist-Informationen erhalten.
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Archäologisches Spessart-Projekt e. V.
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Das Archäologische Spessartprojekt (ASP) verbindet wissenschaftliche Forschung und bürgerschaftliches Engagement. Im Mittelpunkt steht eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kulturlandschaft in all seinen unterschiedlichen Aspekten: Geschichte, Sprache, Kultur, Landschaftsentwicklung, natürliche Voraussetzungen wie Geographie, Topographie, Geologie oder Biologie, aber auch Landschaftsvorstellungen.
Ziel ist die Erforschung, Vermittlung und nachhaltige Entwicklung der Region Spessart und ihrer Randlandschaften. Alle Projekte wie die europäischen Kulturwege, archäologische Grabungen, das Spessart-Geo-Informations-System, pädagogische Programme für Schulen u.v.m. werden im intensiven Dialog und auf Anregung von BürgerInnen und Vereinen aus der Region sowie in enger Abstimmung mit den Behörden und kommunalen Körperschaften durchgeführt.
Mit unseren Aktivitäten wollen wir ein Bewusstsein schaffen, wie in der Entwicklung der Landschaft kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte miteinander verwoben sind, sich gegenseitig beeinflussen und bedingen. Neben dem Fokus auf den Spessart als eine Kulturlandschaft hat das ASP von Beginn an auch eine europäische Dimension. In den Projekten European Cultural Path und Pathways to Cultural Landscapes, die jeweils von der Europäischen Union gefördert wurden, hatte sich das ASP mit vielen weiteren europäischen Landschaftsprojekten zusammengeschlossen. Derzeit ist das ASP in verschiedenen europäischen Projekten aktiv und als beratende Nichtregierungsorganisation beim Europarat in die Umsetzung der Europäischen Landschaftskonvention eingebunden.