Kulturweg Großostheim - Ringheim
Der unter dem Decknamen Schafsweide 1937 errichtete Militärflugplatz auf der Gemarkung des verschwundenen mittelalterlichen Dorfes Ringenheim war der Ursprung des modernen Großostheimer Ortsteils Ringheim. Nach Ende des Krieges und der Zerstörung des Fliegerhorstes kamen hierher vor allem Flüchtlinge, die gemeinsam mit der Gemeinde auf dem Flughafengelände die Siedlung Ringheim schufen.
Im Wald finden sich noch vielfach Spuren des Neubeginns von Ringheim, die durch den Geopark-Pfad erschlossen werden. In Erinnerung an den mit dem Krieg verbundenen Anfang Ringheims besteht hier seit langem ein starkes Engagement für den Frieden, das – in Verbindung mit dem Geopark-Pfad – zum Bau des Glockenturmes mit der Friedensglocke führte. Glocke, Turm und Geopark-Pfad sollen das Symbol für den Willen sein, in Zukunft gemeinsam für den Frieden zu arbeiten.
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Kulturweg Großostheim - Ringheim
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Der 6 Kilometer lange Kulturpfad startet gegen über dem Flugplatz am Wanderparkplatz des Geoparks Odenwald. Von hier aus wandert man durch den Ringheimer Wald. Der erste Blick verrät nicht, dass sich hier während des Krieges schicksalsträchtige Dinge zugetragen haben. Der Kulturpfad zeigt die Überreste der Munitionslager, Bunker und Baracken, die unter dem tarnenden Dach der Bäume einst geschaffen wurden. Am dritten Haltepunkt erhielt damals eine erste neue Siedlung den Namen Ringheim, in Anlehnung an das mittelalterliche Dorf. Weiter auf dem Weg laufend, erreicht man die Friedensglocke mit ihrem stählernen Turm. 2004 wurde die Glocke aufgestellt. Sie ist ein Ergebnis des Engagements der Ringheimer Kirchengemeinde für Frieden und Versöhnung. Die Rundwanderung führt weiter über Waldwege zum Brunnen im Wald. Die früher als Weideplatz genutzte Stelle liegt auf dem Rückweg der Wanderroute.
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Stationen
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- Start an der Waldspitze
- Spuren des Krieges im Wald
- Vom Fliegerhorst zum Wohngebiet
- Bunker am Nordring
- Friedensglocke
- Der Brunnen im Wald
- St. Pius Kirche
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Die Europäischen Kulturwege
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Mit dem Projekt der europäischen Kulturwege wird die Landschaft vor der eigenen Haustür in den Mittelpunkt gerückt. Jede Kulturlandschaft weist Besonderheiten auf und kann eine spannende Geschichte erzählen. So wird mit dem Kulturwegeprojekt an Vergangenes erinnert, Neues entdeckt, Unsichtbares sichtbar gemacht und bisher Alltägliches zum Besonderen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden auf den Tafeln der Kulturwege visualisiert und lassen sich erwandern. Auf einem Kulturwege gibt es so nicht nur für BesucherInnen Spannendes zu entdecken, auch BewohnerInnen lernen ihren Ort mit neuen Blickwinkeln wahrzunehmen.
Zu jedem europäischen Kulturweg wird ein Folder mit allen wichtigen Informationen herausgegeben, den Sie auf Nachfrage beim ASP, in der Geschäftsstelle des Spessartbundes oder bei den örtlichen Tourist-Informationen erhalten.
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Archäologisches Spessart-Projekt e. V.
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Das Archäologische Spessartprojekt (ASP) verbindet wissenschaftliche Forschung und bürgerschaftliches Engagement. Im Mittelpunkt steht eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kulturlandschaft in all seinen unterschiedlichen Aspekten: Geschichte, Sprache, Kultur, Landschaftsentwicklung, natürliche Voraussetzungen wie Geographie, Topographie, Geologie oder Biologie, aber auch Landschaftsvorstellungen.
Ziel ist die Erforschung, Vermittlung und nachhaltige Entwicklung der Region Spessart und ihrer Randlandschaften. Alle Projekte wie die europäischen Kulturwege, archäologische Grabungen, das Spessart-Geo-Informations-System, pädagogische Programme für Schulen u.v.m. werden im intensiven Dialog und auf Anregung von BürgerInnen und Vereinen aus der Region sowie in enger Abstimmung mit den Behörden und kommunalen Körperschaften durchgeführt.
Mit unseren Aktivitäten wollen wir ein Bewusstsein schaffen, wie in der Entwicklung der Landschaft kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte miteinander verwoben sind, sich gegenseitig beeinflussen und bedingen. Neben dem Fokus auf den Spessart als eine Kulturlandschaft hat das ASP von Beginn an auch eine europäische Dimension. In den Projekten European Cultural Path und Pathways to Cultural Landscapes, die jeweils von der Europäischen Union gefördert wurden, hatte sich das ASP mit vielen weiteren europäischen Landschaftsprojekten zusammengeschlossen. Derzeit ist das ASP in verschiedenen europäischen Projekten aktiv und als beratende Nichtregierungsorganisation beim Europarat in die Umsetzung der Europäischen Landschaftskonvention eingebunden.