Untere Fallermühlen © ASP
Kahlmündung © ASP
Kirche © ASP
Emmerichshofen © ASP
Untere Fallermühlen © ASP
Kahlmündung © ASP
Kirche © ASP
Emmerichshofen © ASP

Kulturweg Kahl - Zweiländerweg und um die Kahler Vorstadt

1 Min. Fußweg
Haltestelle "Kahl am Main Bahnhof"
6 Min. zur Haltestelle
6 Min. zum Bahnhof

Zwei Kulturwegschleifen führen durch Kahl und über die Großkrotzenburger Gemarkung. Die Südroute umrundet den ehemaligen Braunkohletagebau Hornsee und führt zum Dorfkern. Die Nordroute zeigt das moderne Kahl mit Bahnhof, Archäologie, Natur und Kultur.

Der Ort Kahl wird 1282 erstmals urkundlich genannt. Archäologische Funde belegen die Besiedlung von der Jungsteinzeit von ca. 3000 v. Chr. bis in die Latènezeit um Christi Geburt. Im Mittelalter erscheint Kahl als Teil des sogenannten Freigerichts. Dies war eine Art Genossenschaft der vier Gerichtsbezirke Wilmundsheim (Alzenau), Somborn, Mömbris und Hörstein (mit Kahl). Die Entstehung des Freigerichts geht auf Kaiser Friedrich Barbarossa zurück, der damit Reichsrechte gegenüber den Landesherren – in diesem Fall das Erzstift Mainz – stärken wollte. In der Neuzeit wurde das Freigericht aufgeteilt. Kahl kam 1736/48 an das Erzstift Mainz. Nachdem Kahl 1816 an Bayern gefallen war, wurde es zum Grenzort mit Zollstation. Mit dem Anschluss an die königlich-bayerische Westbahn im Jahr 1854 und dem Bau der Kahlgrundbahn 1898 setzte die industrielle Entwicklung ein. Die Eisenbahn ermöglichte den kostengünstigen Abtransport der hier nun im Tagebau geförderten Braunkohle. Die Gruben wurden in den 1930er Jahren aufgegeben, füllten sich mit Grundwasser und bieten heute ein attraktives Naherholungsgebiet.

Zur Kulturlandschaft Spessart gehören auch die Gebiete, die an den Rhein-Main-Ballungsraum angrenzen. Sie sind heute von Neubaugebieten geprägt, die auf den ersten Blick reine Wohn-Schlafstätten zu sein scheinen. Der Bau der Eisenbahnlinie nach Frankfurt begünstigte die Entstehung eines neuen prosperierenden Ortsteils rechts der Kahl, der „Vorstadt“.

Kulturweg Kahl - Zweiländerweg und um die Kahler Vorstadt

Die Südschleife mit einer Länge von ca. 5 Kilometer führt von der Waldseehalle über die Hexeneiche um den Hornsee in das Ortszentrum.

Die Nordschleife mit ca. 5 Kilometer Länge führt von der Waldseehalle durch die Kahler Vorstadt über den Bahnhof zu den Stationen Campingsee, Sandmagerrasen und Anton-Schnack-Tafel. Von dort geht es weiter zur evangelischen Kirche und wieder zurück zum Start. Zusätzlich kann ein Abstecker zur kleinen Tafel Schlossblick gemacht werden, was hin und zurück ca. 2 Kilometer sind.

Stationen

Stationen Südschleife (1-7)

  • Start an der Waldseehalle
  • Hexeneiche
  • Hornsee: Tagebau und Kahlmündung
  • Mühlen an der Kahl
  • Grenzsteingarten
  • Pfarrer-Lippert-Platz
  • Kahlauen

Stationen Nordschleife (1 + 8-12)

  • Start an der Waldseehalle
  • Bahnhof und Archäologie
  • Campingsee
  • Sandmagerrasen
  • Abstecher zum Schlossblick (ca. 2 Kilometer)
  • Anton Schnack
  • Galgenrain

Die Europäischen Kulturwege

Mit dem Projekt der europäischen Kulturwege wird die Landschaft vor der eigenen Haustür in den Mittelpunkt gerückt. Jede Kulturlandschaft weist Besonderheiten auf und kann eine spannende Geschichte erzählen. So wird mit dem Kulturwegeprojekt an Vergangenes erinnert, Neues entdeckt, Unsichtbares sichtbar gemacht und bisher Alltägliches zum Besonderen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden auf den Tafeln der Kulturwege visualisiert und lassen sich erwandern. Auf einem Kulturwege gibt es so nicht nur für BesucherInnen Spannendes zu entdecken, auch BewohnerInnen lernen ihren Ort mit neuen Blickwinkeln wahrzunehmen.

Zu jedem europäischen Kulturweg wird ein Folder mit allen wichtigen Informationen herausgegeben, den Sie auf Nachfrage beim ASP, in der Geschäftsstelle des Spessartbundes oder bei den örtlichen Tourist-Informationen erhalten.

Logo Europäische Kulturwanderwege

Archäologisches Spessart-Projekt e. V. 

Das Archäologische Spessartprojekt (ASP) verbindet wissenschaftliche Forschung und bürgerschaftliches Engagement. Im Mittelpunkt steht eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kulturlandschaft in all seinen unterschiedlichen Aspekten: Geschichte, Sprache, Kultur, Landschaftsentwicklung, natürliche Voraussetzungen wie Geographie, Topographie, Geologie oder Biologie, aber auch Landschaftsvorstellungen.

Ziel ist die Erforschung, Vermittlung und nachhaltige Entwicklung der Region Spessart und ihrer Randlandschaften. Alle Projekte wie die europäischen Kulturwege, archäologische Grabungen, das Spessart-Geo-Informations-System, pädagogische Programme für Schulen u.v.m. werden im intensiven Dialog und auf Anregung von BürgerInnen und Vereinen aus der Region sowie in enger Abstimmung mit den Behörden und kommunalen Körperschaften durchgeführt.

Mit unseren Aktivitäten wollen wir ein Bewusstsein schaffen, wie in der Entwicklung der Landschaft kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte miteinander verwoben sind, sich gegenseitig beeinflussen und bedingen. Neben dem Fokus auf den Spessart als eine Kulturlandschaft hat das ASP von Beginn an auch eine europäische Dimension. In den Projekten European Cultural Path und Pathways to Cultural Landscapes, die jeweils von der Europäischen Union gefördert wurden, hatte sich das ASP mit vielen weiteren europäischen Landschaftsprojekten zusammengeschlossen. Derzeit ist das ASP in verschiedenen europäischen Projekten aktiv und als beratende Nichtregierungsorganisation beim Europarat in die Umsetzung der Europäischen Landschaftskonvention eingebunden.

Logo Archäologisches Spessart-Projekt