Kulturweg Wirtschaftsstandort Wiesen
Auf den ersten Blick scheint die Verkehrslage von Wiesen ungünstig, doch kreuzen hier zwei Staatsstraßen. Im späten Mittelalter, in der Zeit um 1400, lag Wiesen sogar am Knotenpunkt zweier wichtiger überregionaler Verkehrswege, an der Birkenhainer Straße und am Eselsweg. Dies dürfte der Grund sein, warum bei den Ausgrabungen im Wiesener Schloss Funde gemacht wurden, die bis in das 13. Jahrhundert zurückgehen.
Damals stand an dieser Stelle eine Burg der Grafen von Rieneck, von der aus der Verkehr auf der Handelsstraße und der Glashandel beaufsichtigt und finanziell abgeschöpft wurden. Nach dem Aussterben der Grafen von Rieneck wurde der heute sichtbare Bau 1597 von den Mainzer Kurfürsten erbaut. Glasproduktion und Glashandel prägten damals die Wälder und Täler um Wiesen. Der europäische Kulturweg erschließt um die Siedlungsinsel Wiesen die Kulturlandschaft, in der ein Naturschutzgebiet, verborgene und ausgegrabene Glashütten sowie die Spuren der Tätigkeit des Pfarrers Dr. Frank zu entdecken sind.
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Kulturweg Wirtschaftsstandort Wiesen
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Der Kulturrundweg mit einer Länge von ca. 10 Kilometer führt vom Wiesener Schloss hinab in das Naturschutzgebiet Aubachtal, das in den Birklergrund hineinreicht. Dort finden Sie die ausgegrabene Glashütte aus dem 18. Jahrhundert. Durch den Wald vorbei am Wiesener Kreuz gelangen wir dann zum Aussichtspunkt am Waldrand und schließlich zurück bis an den ehemaligen Standort des Frank-Hauses nahe beim Schloss. Folgen Sie der Markierung des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund.
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Stationen
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- Start: Rieneckisches Wirtschaftszentrum Wiesen & Schlossarchäologie
- Glashütte im Aubachtal - Verkehrsgünstige Produktion an überregionalen Handelswegen
- Glasmanufaktur der frühen Neuzeit - die Glashütte im Birklergrund
- Siedlungsinsel Wiesen - Wachsen und Schrumpfen einer Freifläche
- Josuah Haus: Pfarrer Dr. Frank als erfolgreicher Sozialfürsorger
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Die Europäischen Kulturwege
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Mit dem Projekt der europäischen Kulturwege wird die Landschaft vor der eigenen Haustür in den Mittelpunkt gerückt. Jede Kulturlandschaft weist Besonderheiten auf und kann eine spannende Geschichte erzählen. So wird mit dem Kulturwegeprojekt an Vergangenes erinnert, Neues entdeckt, Unsichtbares sichtbar gemacht und bisher Alltägliches zum Besonderen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden auf den Tafeln der Kulturwege visualisiert und lassen sich erwandern. Auf einem Kulturwege gibt es so nicht nur für BesucherInnen Spannendes zu entdecken, auch BewohnerInnen lernen ihren Ort mit neuen Blickwinkeln wahrzunehmen.Zu jedem europäischen Kulturweg wird ein Folder mit allen wichtigen Informationen herausgegeben, den Sie auf Nachfrage beim ASP, in der Geschäftsstelle des Spessartbundes oder bei den örtlichen Tourist-Informationen erhalten.
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Archäologisches Spessart-Projekt e. V.
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Das Archäologische Spessartprojekt (ASP) verbindet wissenschaftliche Forschung und bürgerschaftliches Engagement. Im Mittelpunkt steht eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kulturlandschaft in all seinen unterschiedlichen Aspekten: Geschichte, Sprache, Kultur, Landschaftsentwicklung, natürliche Voraussetzungen wie Geographie, Topographie, Geologie oder Biologie, aber auch Landschaftsvorstellungen.
Ziel ist die Erforschung, Vermittlung und nachhaltige Entwicklung der Region Spessart und ihrer Randlandschaften. Alle Projekte wie die europäischen Kulturwege, archäologische Grabungen, das Spessart-Geo-Informations-System, pädagogische Programme für Schulen u.v.m. werden im intensiven Dialog und auf Anregung von BürgerInnen und Vereinen aus der Region sowie in enger Abstimmung mit den Behörden und kommunalen Körperschaften durchgeführt.
Mit unseren Aktivitäten wollen wir ein Bewusstsein schaffen, wie in der Entwicklung der Landschaft kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte miteinander verwoben sind, sich gegenseitig beeinflussen und bedingen. Neben dem Fokus auf den Spessart als eine Kulturlandschaft hat das ASP von Beginn an auch eine europäische Dimension. In den Projekten European Cultural Path und Pathways to Cultural Landscapes, die jeweils von der Europäischen Union gefördert wurden, hatte sich das ASP mit vielen weiteren europäischen Landschaftsprojekten zusammengeschlossen. Derzeit ist das ASP in verschiedenen europäischen Projekten aktiv und als beratende Nichtregierungsorganisation beim Europarat in die Umsetzung der Europäischen Landschaftskonvention eingebunden.