Der Schanzenkopf, 200 Meter über dem Tal der Kahl, ist steiler als er wirkt. © LAG Main4Eck
Die beiden Abschnittswälle der Befestigung sind im Digitalen Geländemodell deutlich erkennbar. Das Bodendenkmal ist rot markiert. Geobasisinformation: Bayerische Vermessungsverwaltung.
Der innere Wall mit Markierung des Oberflächenprofils. © LAG Main4Eck
Eine Kulturweg-Tafel informiert vor Ort über 'Ringwälle im und um den Kahlgrund'. © LAG Main4Eck
Der Schanzenkopf, 200 Meter über dem Tal der Kahl, ist steiler als er wirkt. © LAG Main4Eck
Die beiden Abschnittswälle der Befestigung sind im Digitalen Geländemodell deutlich erkennbar. Das Bodendenkmal ist rot markiert. Geobasisinformation: Bayerische Vermessungsverwaltung.
Der innere Wall mit Markierung des Oberflächenprofils. © LAG Main4Eck
Eine Kulturweg-Tafel informiert vor Ort über 'Ringwälle im und um den Kahlgrund'. © LAG Main4Eck

Ringwall Schwedenschanze

25 Min. Fußweg
35 Min. zur Haltestelle
40 Min. zum Bahnhof

Auf dem zwischen Michelbach und Niedersteinbach gelegenen Schanzenkopf befindet sich eine vorgeschichtliche, 2,8 ha große Befestigung, die wahrscheinlich aus der jüngeren vorrömischen Eisenzeit (um 150 v.Chr.) stammt. Ihre Wälle und Gräben, vor allem zwei Abschnittswälle, die den Bergsporn gegen den nach Nordosten hin leicht ansteigenden Höhenrücken sichern, sind stellenweise noch mehrere Meter hoch erhalten. Mit den Schweden und dem Dreißigjährigen Krieg hat die 'Schanze' trotz des Namens allerdings nichts zu tun.

Was wir wissen - wenig bis fast nichts

Da hier noch nie systematische archäologische Forschungen unternommen wurden, ist so gut wie nichts über diese Abschnittsbefestigung bekannt. Lediglich wenige Zufallsfunde charakteristischer Keramikscherben weisen auf den Zeithorizont der mittleren und späten Latènezeit (zwischen 250 v.Chr. und 0) hin. Über die Nutzungsdauer, -art und -intensität der Anlage ist nichts bekannt. Ob die beiden rund 70 m voneinander entfernten Abschnittswälle gleichzeitig entstanden sind oder nacheinander, ist ebenfalls nicht zu sagen. Zwischen ihnen liegt ein Vorhof, der mit ca. 0,9 ha rund ein Drittel der Gesamtfläche ausmacht. Die äußere Befestigungslinie verläuft wesentlich geradliniger als der konvex gebogene inneren Wall und ihre erhaltene Höhe, Breite und Grabentiefe fallen etwas geringer aus. Diese Unterschiede können mit einem zeitlichen Abstand, also der nachträglichen Erweiterung der Wehranlage, zusammenhängen. Ein gestaffeltes Verteidigungskonzept kann aber auch von Anfang an bestanden haben. Auch an den Seiten und der Südwestspitze des Bergsporns sind Reste von Wällen erhalten. Da das hier steil abfallende Gelände natürlichen Schutz bietet, sind sie deutlich geringer dimensioniert und auf vorgelagerte Gräben  konnte verzichtet werden. Die Bezeichnung Ringwall ist aus diesem Grund durchaus gerechtfertigt, auch wenn es sich streng genommen eher um eine Abschnittsbefestigung handelt.

Literatur und Links

Björn-Uwe Abels: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Unterfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 6), Kallmünz 1979, S. 65.

 

weiterführende Links:

Europäischer Kulturweg 'Vom Ringwall zum Landsitz'

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege