Schiffermuseum Dorfprozelten
Im Alten Waschhaus der Gemeinde, nur gut 100 Meter vom Main entfernt, stellt der Heimat- und Geschichtsverein zahlreiche Zeugnisse des Schiffergewerbes aus. Die Schiffahrt stellte bis ins 20. Jahrhundert eine Haupterwerbsquelle der Bevölkerung dar; Dorfprozelten war einst das größte Schifferdorf in Unterfranken. Schiffsbestandteile, Werkzeuge und weitere Gegenstände, Bilder, Zeitungsartikel und mehr bringen den Gästen die Arbeits- und Lebenswelt der Schiffer näher. Daneben sind auch Utensilien des einstmaligen Waschbetriebes ausgestellt.
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Das Alte Waschhaus als Museum
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Als das neugebaute Waschhaus im Jahr 1941 der Bevölkerung zur Nutzung übergeben wurde, war es eine moderne und gefragte Einrichtung der Gemeinde. Dort befanden sich unter anderem eine Trommelwaschmaschine und eine Schleuder. Die allermeisten Einwohner Dorfprozeltens besaßen solche Maschinen nicht. Neben den Bürgern nutzten auch die Schiffleute das Waschhäuschen, um die große Menge an Wäsche zu waschen. 1942 wurde der Wasch- und Badebereich vergrößert, doch schon ab 1955 kam die Einrichtung außer Mode und wurde immer weniger genutzt. Im Jahr 1993 baute es der Heimat- und Geschichtsverein für den Museumsbetrieb um und sorgt so für die Erhaltung dieses Zeitzeugen aus gar nicht so lange vergangenen Zeiten.
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Heimatmuseum und Dornbuschschmiede
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In Dorfprozelten warten zwei weitere Museen darauf, entdeckt zu werden. Sie liegen alle in Laufreichweite und werden vom Heimat- und Geschichtsverein betrieben, sodass sich ein gemeinsamer Besuch anbietet.
Das Heimatmuseum im Alten Bahnhof präsentiert verschiedene Aspekte der Ortsgeschichte, vor allem der örtlichen Handwerke. Hier sind ein Gemischtwarenladen, eine Schusterwerkstatt, eine Schreinerei und eine Steinmetzwerkstatt eingerichtet. Außerdem werden das Frisör- und Schneiderhandwerk thematisiert und im Außenbereich ist eine Steinhauerhütte rekonstruiert. Auf dem einladend gestalteten Bahnhofsvorplatz sind weitere Relikte der Dorfprozeltener Steinbruch- und Steinmetzbetriebe zu entdecken.
Die Dornbuschschmiede ist das älteste erhaltene Gebäude Dorfprozeltens, errichtet 1617. Archivalisch lässt sie sich sogar bis 1541 zurückverfolgen. Bis 1978 - über 400 Jahre lang - wurde sie fast durchgängig betrieben. Ihren Namen hat sie von den letzten hier tätigen Schmieden, Adam und August Dornbusch. Der Heimat- und Geschichtsverein hat das Gebäude, das noch seine gesamte Werkzeugausstattung besitzt, 2020 restaurieren und die Technik instand setzen lassen. Heute sind wieder Schmiedevorführungen möglich.
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Literatur und Links
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Heimat- und Geschichtsverein Dorfprozelten (Hg.): Dorfprozelten - ein Dorf im Wandel seiner 1000 jährigen Geschichte, Dorfprozelten 1995.
Georg Veh: Dorfprozelten - ein Dorf im Wandel seiner 1000 jährigen Geschichte Teil II, Dorfprozelten 2002.
weiterführende Links: