Schlossmuseum Aschaffenburg
Im manieristischen Bau des Schlosses Johannisburg präsentiert sich die Stadt Aschaffenburg mit ihren Sammlungen zur Stadtgeschichte, Kunsthandwerk, Malerei, Skulptur und mit besonderem Fokus auf das regionale Kunstschaffen der Gegenwart.
Das prächtige Schloss Johannisburg beherbergt seit 1972 das Schlossmuseum der Stadt Aschaffenburg. Auf 1600 qm Fläche werden Kunstwerke und historische Zeugnisse aus sechs Jahrhunderten ausgestellt. Schwerpunkte liegen auf der Stadtgeschichte, dem Kunsthandwerk, der Malerei und Skulptur sowie den Aschaffenburger Künstlern der Gegenwart.
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Stadtgeschichte
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Zeugnisse einer über tausendjährigen Geschichte sind in der städtischen Dauerausstellung vereint. Aschaffenburg war seit dem Mittelalter die bevorzugte Residenz der Mainzer Erzbischöfe, den mächtigsten geistlichen Fürsten im Heiligen römischen Reich deutscher Nation. Zwischen 1803 und 1814 war Aschaffenburg das Zentrum eines eigenen Staates, der von Napoleon gefördert wurde. Wertvolle Zeugnisse aus diesen Jahrhunderten, in denen Aschaffenburg Ort hoher Politik und fürstlicher Repräsentation war, sind in der Ausstellung zu sehen.
Seit etwa 1850, mit dem Einsetzen der Industrialisierung, nahm Aschaffenburg einen starken Aufschwung als Wirtschaftsstandort, der bis heute anhält. Die Mainschifffahrt, die Zweige der Papierherstellung, der Textilproduktion und der Keramikfabrikation waren hier lange Zeit von weit überregionaler Bedeutung und spiegeln den Pioniergeist der Unternehmer und den faszinierenden gesellschaftlichen Aufbruch auf Basis technischer Neuerungen wider.
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Museumsgeschichte(n)
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Die Kabinett-Ausstellung "Museumsgeschichte(n) - Von den Wegen der Dinge ins Museum" beleuchtet einige der vielen möglichen Wege, die Objekte zurückgelegt haben, bis sie schließlich an die Wand oder in die Vitrine des Schlossmuseums gelangten. Man begegnet dabei dem Eifer begeisterter Sammler, menschlichen Schicksalen und den Launen der Geschichte – großem Unrecht, aber auch immer wieder dem selbstlosen Engagement am Gemeinwohl interessierter Bürger.
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Skulptur
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Der Schlossbau zog in der Zeit um 1600 Kunsthandwerker und Bildhauer aus weitem Umfeld nach Aschaffenburg. Hans Juncker, der Schöpfer des Alabasterhochaltars in der Schlosskirche, war der bedeutendste unter ihnen. Wichtige Werke seiner Werkstatt sind im Schlossmuseum ausgestellt.
Nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges wurden Teile der wertvollen Bauplastik des Schlosses Johannisburg für das Museum geborgen.
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Malerei
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Die Gemäldesammlung des Schlossmuseums umfasst Stadt- und Schlossansichten des 17. bis 20. Jahrhunderts und Portraits bedeutender Bürgerinnen und Bürger. Daneben existiert eine Sammlung exquisiter Gemälde deutscher und niederländischer Herkunft des 17. und 18. Jahrhunderts zu unterschiedlichsten Themen.
Im Jahr 1880 wurde der expressionistische Maler Ernst Ludwig Kirchner in Aschaffenburg geboren. Das Schlossmuseum besitzt einige wichtige Gemälde des Künstlers, daneben aber auch graphische Werke und Skizzenbücher, die jedoch aus konservatorischen Gründen nicht ständig gezeigt werden können.
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Angewandte Kunst
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Die bedeutende Sammlung kunsthandwerklicher Objekte umfasst nahezu alle Gattungen insbesondere Keramik, Möbel, Silber- und Zinnarbeiten.
Zahlreiche Erwerbungen und Leihgaben runden das Bild zu einem qualitätvollen Überblick über bürgerliches und herrschaftliches Wohnen im Wandel der Zeiten. Die Besucher lernen die Gepflogenheiten der höfischen Tafel mit ihrer Inszenierung von Speis und Trank kennen und erfahren die Hintergründe und Gebräuche rund um das adelige Privileg der Jagd.
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Zeitgenössische Kunst
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Im Schloss Johannisburg werden Erwerbungen zeitgenössischer Kunst von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region präsentiert. Etwa 30 teils raumgreifende Installationen beleuchten aktuelle Positionen in einem breiten Spektrum verschiedener Gattungen.
Neben Bildhauerei und Plastik in den Werkstoffen Holz, Keramik und Stein stehen Textilarbeiten, Hinterglasmalerei sowie großformatige Papierinstallationen im Mittelpunkt. Daneben sind experimentelle Arbeiten im Bereich der klassischen Malerei auf Leinwand zu sehen. Die seit 2007 getätigten Erwerbungen der Aschaffenburger Museen werden ergänzt durch Leihgaben, die erstmals öffentlich zu sehen sind.